Wenn man sich darüber unterhält, wer denn eigentlich der beste FIFA-Spieler der Welt ist, dann fällt ein Name fast immer: "Gorilla". Der aus Birmingham stammende Spencer "Gorilla" Ealing kam zu FIFA 15-Zeiten in die FIFA-Wettkampfszene. Seither hat er in professionellen FIFA-Kreisen rasch für Furore gesorgt.
In den letzten 2 Jahren konnte Ealing die Wettkampfszene sowohl online als auch in Live-Events dominieren. 2016 war mit 6 Siegen bei Gfinity-Events und dem zweiten Platz bei der Esports World Convention ein absolutes Top-Jahr für Gorilla, sodass er nun als einer der besten FIFA-Spieler der Welt gilt. In sämtlichen Events, an denen er teilnahm, landete er mindestens unter den Top 4.
Im Interview mit EA SPORTS geht Ealing zurückhaltend mit den Lobeshymnen um. "Es ist natürlich klasse, wenn einen die anderen für einen der Besten halten. Aber ich glaube nicht, dass ich der Beste bin oder zur Weltspitze gehöre. Weil ich ganz einfach noch keinen Welttitel gewonnen habe."
Doch auch wenn es mit dem großen Titel endlich klappt, möchte Ealing weiter bescheiden bleiben. "Ich denke, ich werde mich nie als den Besten bezeichnen. So ticke ich einfach nicht."
Im Vorfeld des Regional-Finals (Saison 1) der FIFA Ultimate Team Championship Series in Paris am 4. Februar sehen viele Experten Spencer als Top-Favoriten auf den Titel. Als erfolgreicher Spieler muss Ealing nicht nur mit enormen Erwartungen, sondern auch mit dem damit verbundenen Druck umgehen können.
"Ich setze mich nicht gerne selber unter Druck, aber mir ist natürlich klar, dass ich unter großem Erfolgsdruck stehe. Nach meinen bisherigen Leistungen wird viel von mir erwartet. Aber ich gehe meine Turniere immer Schritt für Schritt an. Ich mag es, an Events teilzunehmen. Ich mag die Atmosphäre, den Wettkampf. Aber wenn man Trophäen gewinnt, gibt es eben immer diesen Druck, zu gewinnen."
Außenstehende mögen Ealings Sieg beim Regional-Finale in Paris vielleicht für reine Formsache halten, doch er weiß, dass es ein schweres Turnier wird. "Man darf nicht vergessen, dass mit Ausnahme weniger Spieler, die ich nicht persönlich kenne, alle Teilnehmer dieses Events Top-Profispieler sind. Leicht wird das ganz bestimmt nicht. Der Druck ist groß, aber so ist es halt. Die Erwartungshaltung der Leute kann ich ja nicht beeinflussen."
Ealing ist es auch gewohnt, dass mit jeder neuen Version des Spiels bezweifelt wird, ob er sich weiter an der absoluten Spitze halten kann. Allen Zweiflern hat er jedoch die passende Antwort gegeben: Er ist jetzt bereits das dritte Jahr hintereinander ganz vorne mit dabei. Gorilla konnte sich in der November-Weekend League mit 158 Siegen und 2 Niederlagen für Paris qualifizieren.
Dank der neuen FIFA Ultimate Team Championship Series ist 2017 ein wichtiges Jahr in Gorillas Karriere. "Ich glaube, das wird das entscheidende Jahr meiner Karriere. Wenn ich dieses Jahr kein Turnier gewinne, wird es natürlich eine Menge Fragezeichen geben."
Dieses Jahr einen großen Titel abzuräumen, ist für ihn folglich enorm wichtig. "Ich will ein großes Turnier gewinnen. Möglichst die Ultimate Team Championship oder den FIFA Interactive World Cup. Da käme mir ein Regional-Finale natürlich sehr gelegen. Das Ziel muss aber erst mal die Qualifikation sein, ich muss alles Schritt für Schritt angehen. Und das habe ich geschafft. Paris. 4. Februar."
Ealings Event-Philosophie mag vielleicht etwas ungewöhnlich sein, aber sie beruht auf seinem unerschütterlichen Vertrauen in seine Fähigkeiten. Und sie hat ihn noch nie im Stich gelassen.
"Bei solchen Events denke ich, dass ich jedes Spiel verlieren werde. Dann bin ich nämlich nie enttäuscht. Vor einem Event gehe ich nie davon aus, irgendwas zu gewinnen. Aber tief in meinem Inneren weiß ich, dass ich, wenn ich in Topform bin, nicht verlieren kann."
Spencer möchte seine Wettkampfkarriere bei Epsilon eSports fortsetzen und weitere Erfolge einfahren. Über die Zukunft macht sich der nachdenklich wirkende Aufsteiger jedoch keine sonderlich großen Gedanken.
"Ich denke kaum daran, was die Zukunft für mich bringen wird. Es streben immer mehr Fußballvereine ins Wettkampfgaming. Wer weiß, was passiert, wenn die richtige Gelegenheit da ist? Ich kann mit meinen Leistungen nur die Grundlagen legen. Deshalb ist mir meine Konstanz auch so wichtig. Wenn ich in der Wettkampfszene weiter vorne mit dabei bin, kommen die richtigen Gelegenheiten schon. Das motiviert mich auch, weiter Top-Leistungen abzurufen."
Sein bester Tipp an andere FIFA-Spieler ist, immer gegen bessere Spieler anzutreten. "Das ist die beste Methode, sich zu verbessern. Man sollte Divisionen spielen, neue Spezialbewegungen ausprobieren, die man sonst nicht zeigt, mit neuen Spielern experimentieren, anderen Formationen, eigenen Taktiken und Anweisungen. Wenn man immer nur das macht, was man kennt und was man kann, wird man nie besser."
Ealing wird immer wieder von FIFA-Spielern aus aller Welt um Tipps und Tutorials gebeten, die auch sie zu besseren Gamern machen. Spencer teilt seine Inhalte über seinen YouTube-Channel.
Schau dir Spencers Spiele im Live-Stream des Regional-Finals (Saison 1) der FIFA Ultimate Team Championship Series in Paris am 4. Februar ab 09:00 Uhr MEZ auf FUTChampions.com/live an.